Dr. Jochen Wangermann

Von Dr.-Ing. Jochen Wangermann, dem langjährigen Vorsitzenden

Am 28. Mai 1978 trat das Gesetz zur Errichtung der Technische Universität Hamburg in Kraft. Von da ab begann unsere Technische Universität Hamburg, ausgehend von einem interessanten und besonderen Konzept der Neugründung einer Universität, stetig zu wachsen. Dabei wurde der Forschung Priorität eingeräumt und diese mit der Lehre in einer damals neuen und bis heute typischen und erfolgreichen Weise eng verknüpft. In Hamburg-Harburg wurde wohl zum ersten Mal in Deutschland in größerem Stil getestet, Forschung und Lehre in einer Matrixorganisation zu bündeln und Wissenschaftler über ihr engeres Fachgebiet hinaus in Schwerpunkten der Forschung auch zur erfolgreichen Gewinnung neuer und weiterer wissenschaftlicher Einsichten zusammen zu führen. Neben den Erfolgen in den Ingenieurwissenschaften war es von Beginn an übergeordnetes Ziel an unserer Universität, im Hamburger Raum nicht nur technische Wissenschaften in Breite und Tiefe zu verankern und zu stärken, sondern Wirtschaftsstrukturen zu verbreitern und weiter zu entwickeln. Hier war und ist es das Bestreben, dem immer stärker werdenden globalen Wettbewerb der Zukunft um technologisch hochwertige und entwicklungsfähige Arbeitsplätze gewachsen zu sein.

Schon für die Gründungsväter der Technische Universität Hamburg hatte die Verbesserung der Kooperation zwischen Technischer Universität und Wirtschaft zur Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen einen besonderen Stellenwert. Allerdings kann eine solche Zusammenarbeit auf Dauer nur funktionieren, wenn sie den Partnern aus der Universität ebenso wie den Partnern aus der Wirtschaft hilft, die eigenen Zielvorstellungen besser zu verwirklichen als ohne eine solche Kooperation. Dabei muss man sich darüber klar sein, dass die Ziele beider Seiten grundsätzlich unterschiedlich sind, wenn auch häufig zeitlich begrenzt gleichgerichtet sein können. In der Wirtschaft ist man bemüht, neue vermarktungsfähige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, während die Ingenieurwissenschaften an den tiefer gehenden Einsichten und Erkenntnissen in wissenschaftliche und technische Grundlagen interessiert sind.

Kooperationsprojekte sollten rechtlich einwandfrei und für Partner aus der Wirtschaft und der Universität einfach und überschaubar abgewickelt und finanziert werden. Dabei konnte ich als Angestellter der Technische Universität Hamburg und der für die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Wirtschaft verantwortlicher Mitarbeiter bis 1985 drei Jahre lang Erfahrungen mit Kooperationsprojekten unter den schwierigen hochschulpolitischen und steuerrechtlichen Bedingungen sammeln. Absolut unverzichtbar ist die Bereitschaft unserer Wissenschaftler, sich auf solche Kooperationen einzulassen, was erfreulich häufig der Fall ist. Die Finanzierung kann über Haushaltsmittel erfolgen, sofern diese ausreichend gewährt werden können. Möglich sind auch Projekte, die in Nebentätigkeit realisiert werden, wobei sich der Wissenschaftler selbst auch um hochschulpolitische und steuerrechtliche Fragen zu kümmern hat. Vielfältige Formen der Finanzierung von Drittmittelprojekten, mit denen ich mich zu befassen hatte, kommen hinzu. Dabei war bei mir ein Konzept entstanden, wie zum ersten Mal in Deutschland Drittmittelprojekte mit wirtschaftsnahen Kooperationspartnern unter Nutzung von vorteilhaften umsatzsteuerlichen Regelungen mit Berechtigung zum Vorsteuerabzug über einen eingetragenen, nicht gemeinnützigen Verein als Selbsthilfeeinrichtung der Professoren der Technische Universität Hamburg abgewickelt werden können.

Am 15. April 1985 (vor mehr als 36 Jahren; Anm. d. Red.) war es dann soweit, dass mit mir durch Professoren der Technische Universität Hamburg, einem freiberuflich tätigen Patentanwalt und einem leitenden Mitarbeiter der Handelskammer Hamburg die GEFORENT – Gesellschaft für Forschung und Entwicklung e.V. in der Technische Universität Hamburg gegründet wurde, deren Geschäftsführung ich seit dieser Zeit nach meinem Ausscheiden als Leiter der Technologie-Vermittlung der Technische Universität Hamburg zum 30. Juni 1985 übernommen hatte. In der Zwischenzeit wurden auf vielen Ebenen neue Strukturen entwickelt, die sicherstellen, dass wir von einer rechtlich gesicherten Basis agieren und einen wirtschaftlich überzeugenden Ablauf gewährleisten können. Prüfungen der Finanzverwaltung und Gutachten von sachverständigen Autoren haben die Stärken von GEFORENT deutlich gemacht und gezeigt, dass wir sehr kostengünstig und gesetzlich einwandfrei arbeiten. Unser Ziel war und ist es, so gut wie möglich mit der Verwaltung und anderen Einrichtungen unserer Technische Universität Hamburg zu kooperieren, zum Nutzen der Wissenschaft aber auch, über unsere Partner in der Wirtschaft, zum Nutzen unserer Region. Wir bemühen uns bei GEFORENT, die Leiter der Drittmittelprojekte so weit und so kostengünstig wie nur möglich von teilweise lästigen aber rechtlich unverzichtbaren Aufgaben zu entlasten. Ich denke, dass uns das in den vielen Jahren unserer Arbeit mehr und mehr und immer besser gelungen ist. Wir arbeiten daran, dass wir mit den neuen Möglichkeiten der Technik auch hier noch Fortschritte erzielen können.

Interessenten für unsere Arbeit sollten sich Informationen von unseren aktiven Mitgliedern holen und selbstverständlich geben auch Vorstand und Geschäftsführung weitergehende Auskünfte. Wir würden uns freuen, wenn wir bald das eine oder andere neue Mitglied begrüßen könnten.